Thema

Beteiligung

„Je ärmer ein Wahlkreis oder ein Stadtteil ist, desto niedriger fällt die Wahlbeteiligung dort aus. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, nicht wählen zu gehen, ungleich über soziale Gruppen verteilt ist. Die sozialräumlichen Muster der Nichtwahl korrelieren mit den Parteiergebnissen: Linkspartei, SPD und AfD erzielen die besten Ergebnisse dort, wo die Wahlbeteiligung niedrig ausfällt, wohingegen die Unionsparteien, FDP und die Grünen in Gegenden besser abschneiden, wo die Wahlbeteiligung hoch ist. Dies sind ausnahmslos Wahlkreise und Stadtteile mit geringer sozialer Problemlast, was sich unter anderem an einer niedrigen Arbeitslosenquote und einem hohen Durchschnittseinkommen zeigt.“ (FES)

Eine weitere Gruppe, die wenig Berücksichtigung in modernen Demokratien findet, sind die unter 25-Jährigen. „Die Mehrheit der Weltbevölkerung ist unter 25 Jahre alt. Und doch werden Kinder und Jugendliche oft nicht als eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Rechten wahrgenommen: Erwachsene regieren, planen und entscheiden für sie – und oft über ihre Köpfe hinweg.“ (BMZ)
Andererseits gibt es auch eine beträchtliche Größe an Menschen, die sich engagieren und damit für eine Stärkung der Demokratie einsetzen. Nach einer Langzeitbetrachtung auf Basis von Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) ist der Anteil der Engagierten in der Bevölkerung ab 17 Jahren von gut einem Viertel (27 %) im Jahr 1990 auf ein Drittel (33 %) im Jahr 2017 gestiegen. Ebenfalls hat sich das Repertoire der Beteiligungsformen über klassische institutionalisierte Formen (z.B. Wahlen) hinaus, in den vergangenen Jahrzehnten stark ausgeweitet. Neben organisatorischen Formen der Beteiligung wie der Mitarbeit in Parteien, Bürger*innen-Initiativen, Vereinen und Organisationen nutzen Bürger*innen vermehrt Formen nicht institutionalisierter politischer Beteiligung wie die Kontaktaufnahme zu Politiker*innen, Unterschriftensammlungen und Demonstrationen, um ihren Interessen Ausdruck zu verleihen.

Diese Arten politischer Aktivität haben in Deutschland seit Ende der 1950er-Jahre kontinuierlich zugenommen. In diesem Zusammenhang wurde von einer »partizipatorischen Revolution« gesprochen, mit der sich nicht nur in Deutschland, sondern in allen modernen Demokratien nicht institutionalisierte Formen der politischen Beteiligung etablierten.

 

Was bedeutet Beteiligung?

Beteiligung beschreibt die aktive Teilnahme und Mitwirkung von Menschen in Entscheidungsprozessen – sei es in der Politik, in Gemeinschaften, in der Bildung, in Unternehmen oder Organisationen. Sie ist eine Grundlage der Demokratie und betrifft damit die gesamte Gesellschaft. Vor allem auch die Beteiligung von unterrepräsentierten Gruppen ist ein integraler Bestandteil für gleichberechtigte Teilhabe, denn häufig werden marginalisierte Gruppe strukturell ausgegrenzt. Gerade in grundlegenden Veränderungsprozessen ist es wichtig, dass alle unterschiedlichen Interessen vertreten sind, um die bestmögliche Lösung für das jeweilige System zu finden.

 

Unser Angebot

Das ISI Institut für soziale Innovation bietet neben der kreativen und innovativen Konzeption von Beteiligungsformaten auch Unterstützung bei der Umsetzung und Durchführung dieser Formate an.
Unter anderem haben wir Beteiligungsprozesse in Wuppertal, Rheine und Bergkamen begleitet und durch die jeweiligen Formate, vermeintlich unterschiedliche Akteure zusammengebracht, zu mehr Verständnis beigetragen und Prozesse sichtbar gemacht.

Dazu gehören für uns aktivierende Interviews, die Initiierung von Steuerungsgruppen, aktive Einbindung der Zielgruppen und Critical Friends, (Online)-Umfragen, Workshops und interaktive Konferenzen.

Dabei handeln wir nach der Maxime „Partizipation zum frühestmöglichen Zeitpunkt“.

Quellen
www.fes.de | www.bmz.de | www.destatis.de | www.destatis.de

Referenzen zum Thema Beteiligung
„Fit für die Vielfalt“

„Fit für die Vielfalt“

Projekt: Überarbeitung der Fortbildungskonzeption

Auftraggebende: Deutscher Olympischer Sportbund

Jahr/Zeitraum: 2018-2021

Begleitung des Kommunen-Netzwerks: engagiert in NRW

Begleitung des Kommunen-Netzwerks: engagiert in NRW

Projekt: Begleitung des Kommunen-Netzwerks: engagiert in NRW

Modul: Moderation, Netzwerkpflege und ganzheitliches Prozessmanagement

Auftraggebende: Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen

Jahr/Zeitraum: 2015 – 2023